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Haltepunkt Rott

Die Eisenbahn in unserem Stadtteil

Am 15. September 1879 eröffnete die "Rheinische Eisenbahn Gesellschaft" ihre Bahnstrecke. In Düsseldorf Gerresheim zweigte die sogenannte "Rheinische Strecke" von der seit 1841 bestehenden West-Ost-Strecke nach Norden ab, um alsbald wieder parallel zur Bergisch-Märkischen Konkurrenz nach Osten abzubiegen. Auf dem nördlichen Hang des Düsseltales gewann die Strecke langsam an Höhe. Aufwändige Kunstwerke, wie die Steilstrecke zwischen Erkrath und Hochdahl, konnten so auf diesem Abschnitt unter Inkaufnahme eines kleinen Umweges vermieden werden. Dem Düsseltal folgend, wurde zunächst Erkrath-Nord erreicht. Am Kalkabbaugebiet zwischen Erkrath und Mettmann unweit des Fundortes des "Neanderthalers" wurde der Bahnhof Neanderthal errichtet, vornehmlich um den hier für die Hochöfen des Ruhrgebietes abgebauten Kalk zu verladen. Weiter ging es über Mettmann, an dem Gehöft Schöller vorbei nach Dornap-Hahnenfurth, wo alsbald auch der Kalk für erhebliches Frachtaufkommen sorgen sollte. Kurz hinter Dornap-Hahnenfurth kreuzte die Rheinische Strecke die Prinz-Wilhelm-Bahn von Wuppertal Vohwinkel nach Essen-Steele. Unsere Strecke verlief hier in einem Gelände-Einschnitt kurz vor dem "Tescher Tunnel". Die Prinz Wilhelm-Bahn fuhr über eine Brücke über den Einschnitt der Rheinischen Strecke. Das erste größere Kunstwerk der Bahn war der Tescher Tunnel, durch den Höhenzug Tesche, die Wasserscheide zwischen Rhein und Wupper. Am östlichen Tunnelausgang, nördlich von Vohwinkel und Sonnborn gab es zum Zeitpunkt des Bahnbaues nur das Schloß Lüntenbeck. Erst später sollte sich hier auf beiden Seiten der Bahn Industrie ansiedeln.
Die Rheinische Strecke befand sich zwischen dem Tescher Tunnel und Wichlinghausen auf dem Nordhang des Wuppertals, weit oberhalb von Elberfeld und Barmen und wurde deswegen auch bald Wuppertaler Nordbahn genannt. Dieser Streckenabschnitt erforderte weit mehr Kunstbauten als der Abschnitt Gerresheim - Dornap. Riesige Dammaufschüttungen, weitere Tunnels und vor allem Viadukte wurden angelegt, um das Höhenprofil der Bahn möglichst flach zu halten. Aufgrund dieses flachen Profils war die Nordbahn vor allem für Güterzüge sehr geeignet. Die ohnehin schon schwer belastete Talbahn konnte durch die Nordbahn erheblich entlastet werden. Schwerpunktmäßig diente die Rheinische Strecke bald dem Güterverkehr. Der Reisezugbetrieb erlangte nie mehr als lokale Bedeutung. Der Bereich an der Strecke wurde bald besiedelt und es ließ sich Industrie nieder.
Zuletzt diente die Rheinische Strecke fast nur noch dem spärlichem Personenverkehr. Die erste Stilllegung betraf den Abschnitt zwischen Dornap und Lüntenbeck. Die Strecke war nun zweigeteilt. Sie wurde von Düsseldorf bis Mettmann und von Vohwinkel bis Wichlinghausen bedient. Während der Streckenast von Düsseldorf bis bis Dornap bis heute überlebt hat, wurde die Nordbahn auf Wuppertaler Stadtgebiet in 1991 für den Personenverkehr stillgelegt. Die ehemals umfangreichen Gleisanlagen wurden zurückgebaut und eine vereinfachte Bedienung der verbliebenen Anschlüsse im Güterverkehr eingerichtet. In Dezember 1999 wurde dann die Strecke auch für Güterverkehr stillgelegt. Es fanden zwischen1991 und 1999 zahlreiche Sonderfahrten statt.

Haltepunkt Rott 1

- Mit Dampfloks verkehrten die ersten Personenzüge auf dem Rott

Haltepunkt Wuppertal-Rott

Eng eingebunden zwischen Steinweg-Viadukt und Rotter Tunnel gab es den Haltepunkt Rott für die Fahrgäste des gleichnamigen Bezirkes, der nordwestlich vom Barmer Zentrum liegt. An den kurzen Bahnsteigen am steilen Gelände waren “Sonnenfotos” nur zu bestimmten Zeiten möglich. Obwohl es sich bei der Rheinischen Linie ja um eine zweigleisige Strecke mit Güterverkehr handelt, wird diese Szene mehr durch Nebenbahnidylle pur geprägt. Man schaue nur einmal auf die vielen Details am Rande (schiefer Zaun, Fahrplantafel, niedrige Bahnsteige, Wohnhaus neben der Strecke u.ä.).

Haltepnukt Rott 2

- Das waren die letzten Personenzüge, die den Haltepunkt Rott anfuhren

Steinweg-Viadukt Richtung Wichlinghausen
Das grosse rote Gebäude gehört zum Strafvollzugsbereich am Sedansberg. Im Hintergrund den Gaskessel von Heckinghausen. Links daneben erkennen wir die Kirchtürme von zwei Langerfelder Kirchen (1982).

Steinweg Viadukt 1

- Blick Richtung Wichlinghausen

Steinweg Viadukt 2

- Auch moderne Züge verkehrten auf dem Rott bei Sonderfahrten

Steinweg-Viadukt Richtung Haltepunkt Rott
Das ist der Viadukt über den Barmer Steinweg, nördlich vom Alten Markt gelegen. Auf dem Rott ist noch ein Bauwerk aus unseligen Zeiten erkennbar. Gleich hinter dem Viadukt in westlicher Richtung gab es den Haltepunkt Wuppertal-Rott.

Steinweg-Viadukt 3

- Blick Richtung Rott auf den Rotter Bunker